Vorsatz für 2015: Sport…und Rotwein


Prosit Neujahr! Das „Projekt In vino veritas“  (lat.: Im Wein liegt Wahrheit) ist eine Studie, die bewusst menschlichen Probanden Wein eingießt und dann die Gesundheitseffekte misst. Die ersten Ergebnisse gab es nun  bei der European Society of Cardiology auf ihrem Jahreskongress in Barcelona. Viele Studien hatten zuvor bereits gezeigt, dass Weintrinker gesündere Herzen als Abstinenzler haben. Leiter des Projektes war Dr. Miloš Táborský, Chef der Kardiologie am Palacký Universitätskrankenhaus im tschechischen  Olomouc.

Ein Jahr lang tranken die 146 Probanden nicht etwa tchechisches Bier, sondern „moderate“ Mengen Wein fünfmal in der Woche, die Männer 0,3 bis 0,4 Liter täglich (2 bis 2 1/2 Gläser), Frauen 0,2 bis 0,3 Liter (1 bis 2 Gläser). Sie mussten exakt Tagebuch führen. Die Hälfte der freiwilligen Trinker konsumierte Pinot Noir, die andere weißen Chardonnay. Das Weintrinken allein beeinflusste allerdings nicht den Blutspiegel von Cholesterol, Glucose, Triglyceriden oder Entzündungs- und Infarktrisiko-Markern wie dem C-reaktiven Protein (CRP). Funktionstests der Leber waren im Normalbereich.

Dann aber untersuchte Táborský Menschen mit gleichzeitigem Fitnesstraining. Diejenigen mit zweimaligem Training pro Woche plus Wein verbesserten dramatisch das “gute” Cholesterol HDL und senkten das “schlechte” LDL nach einem Jahr Rot- oder Weißwein ohne Unterschied. Ergo: “Moderates Weintrinken schützt, aber nur Menschen, die sich gleichzeitig  körperlich fit halten.“ Sind es nun, wie bisher allgemein geglaubt,  die Antioxidanzien wie Polyphenole in der Schale der Trauben, die gefährliche freie Radikale neutralisieren? Rotwein in der „In vino veritas”-Studie hatte immerhin zehnmal mehr Polyphenole als Weißwein und sechsmal mehr Resveratrol. Beide waren aber gleich effektiv. Táborský meint nun, es sei vielleicht doch der Ethylalkohol in niedriger Konzentration, der diese Effekte verursacht. Er gibt aber auch zu bedenken, dass 3,3 Millionen jährlich weltweit an Alkoholfolgen sterben.

Die Studienteilnehmer mussten übrigens nachweisen, dass sie den kostenlosen Wein echt getrunken und die Studienweinflaschen nicht etwa weiter verkauft hatten. Wie das nachweisen? Die Korken der Studienflaschen abliefern! Patentidee in Weinlaune: 2015 alle Korken aufheben und korrekt am Kalender mit den Fitnessterminen befestigen!


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